Kunst- und Musikhochschulen

In diesem Jahr wurde erstmals auch ein Preis an die künstlerischen Hochschulen vergeben. Die Bewerbungen aus diesem Kreis zeigten eine so beeindruckende Bandbreite an wegweisenden Projekten auf, dass es der Jury unmöglich war, nur einen Preisträger auszuwählen. Der Preis des MöglichMachers für die künstlerischen Hochschulen geht daher zu gleichen Teilen an zwei Kunsthochschulen:

  • Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
  • Hochschule für Musik und Theater München

Rembrandt* als Unternehmerin

Akademie der Bildenden Künste Nürnberg

Preisträger MöglichMacher 2024

Rembrandt* als Unternehmerin ist ein fachklassenübergreifendes Kursformat an der AdBK Nürnberg. Das Format widmet sich den Verknüpfungen zwischen künstlerischem und unternehmerischem Denken und Handeln. Es nutzt hybriden Unterricht, bestehend aus Online-Kolloquien, analogen Einzelberatungen und digitalen Impulsvorträgen. Inhaltlich wird die Kreativwirtschaft mit Fokus auf den Kunstmarkt sowie fachlich-unternehmerische Fragestellungen betrachtet.

Laudatio (Venessa Alice Tanović, Universität der Künste Berlin)

„Rembrandt* als Unternehmerin“ ist ein fachklassenübergreifendes Kursformat, das sich den Verknüpfungen zwischen künstlerischem und unternehmerischem Denken und Handeln widmet. Studierende untersuchen aus der Werkstattpraxis heraus den Einfluss auf die künstlerische Produktion sowie ihr künftiges Selbstbild als Künstler*in und zukünftige Gründer*in. Das Programm besteht aus sieben thematischen Online-Terminen zur Professionalisierung, einem Best-Practice-Vortrag, einem Coaching-Gespräch und einem studentisch selbst-organisiertem Netzwerkgespräch mit einer Persönlichkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Verknüpfung der verschiedenen Formate baut sinnvoll aufeinander auf und findet seinen Höhepunkt in der Erstellung eines persönlichen 5-Jahres-Plans. Den Studierenden werden dadurch Ängste und Ressentiments gegenüber der „freien Wirtschaft“ genommen und eine Vorstellung von unternehmerischem Denken für die Zeit nach dem Studienabschluss mitgegeben. Die Jury lobte die Herangehensweise des Vorhabens, das speziell auf die Besonderheiten und Bedarfe der Studierenden an Kunsthochschulen zugeschnitten ist und auf die Realität als Freie Künstler praxisnah vorbereitet. Gleichzeitig bietet das Vorhaben eine hohe Übertragbarkeit auf andere Hochschulen. Die Jury würdigt mit diesem Preis auch die exzellente Verknüpfung von fachlicher Lehre und Entrepreneurship sowie den sehr guten Erfolg des Vorhabens, der die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für unternehmerische Zusammenhänge und Denkweisen in der Hochschule erhöht hat.

Ziele

Ausgangspunkt ist der Mangel an klassischen Professionalisierungs-, Karriere- sowie Gründungsförderungsangebote an der AdBK Nürnberg und der daraus resultierende große Bedarf, Wege in die künstlerische Unternehmensgründung zu fördern und begleiten. Oftmals gilt das Vorurteil, dass nur ein geringer Prozentsatz (= 2 %) aller Kunststudierenden es nach ihrer Ausbildung schaffen, von einer im Ausbildungsfeld liegenden Tätigkeit zu leben. Innerhalb des Kunstmarkts und der Kreativwirtschaft besteht ein harter Wettbewerb um Aufmerksamkeit, Preise und Diskurshoheit. Hierfür müssen die Studierenden klassische unternehmerische Kompetenzen trainieren – darunter Resilienz, Innovationskraft und (Selbst-)Repräsentation, ebenso wie betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen. Sie müssen beginnen, sich selbst als Unternehmerinnen und Unternehmer zu begreifen. Das Format soll den Studierenden Ängste und Ressentiments gegenüber der „freien Wirtschaft“ nehmen. Gleichzeitig ist es die Absicht eine bestmögliche und vielseitig anwendbare Vorstellung von unternehmerischem Denken für die Zeit nach dem Studienabschluss mitzugeben.

Erfolge

Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv, es wurde zu einer Fortführung des Formats sowie zu weiterführenden Kursangeboten angeregt. Die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für unternehmerische Zusammenhänge und Denkweisen wurde hochschulweit erhöht und weitere Ripple-Effekte durch den Austausch der Studierenden sind zu prognostizieren.

Über 50 % der Kursteilnehmenden erreichten am Ende die Benchmark in Form eines erarbeiteten Businessplans, der die kommenden ein bis 5 Jahre umfasst. Ein sicherer und selbstverständlicher Einstieg in das Arbeitsleben als Gründer und Unternehmer ist hier ebenso zu erwarten wie ein wirtschaftlich nachhaltiges, strategisches Denken und eine schnellere Eingewöhnung ins unternehmerische Handeln.

Bewerbungsvideo

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Weitere Informationen

Wavelab

Hochschule für Musik und Theater München

Preisträger MöglichMacher 2024

Das Wavelab ist das Innovation Lab und Gründerzentrum for Music, Arts & Media an der HTMTM München. Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat es sich zu einer lebendigen Plattform für die Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschule sowie für technologiebasierte Startups entwickelt. Das übergeordnete Ziel des ist es, Studierende und Young Professionals auf ihrem Weg in eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft in der Kultur- und Kreativwirtschaft zu begleiten.

Laudatio (Venessa Alice Tanović, Universität der Künste Berlin)

Das Wavelab ist das Innovationslabor und Gründungszentrum der Hochschule für Musik und Theater München für Experimente und Unternehmungen an der Schnittstelle von Music, Arts & Media mit neuen Technologien. Die Jury lobt die schlüssige Verzahnung von aufeinander aufbauenden Formaten des Career Centers, des Cultural Entrepreneurship Labs und des Wavelabs, wobei das Wavelab als einzige Initiative einer Kunsthochschule seinen Fokus auf skalierbare innovative Gründungen mit Tech-Bezug setzt, die dort in einem halbjährigen Inkubationsprogramm unterstützt werden. Durch dieses Programm wird die vermeintliche Lücke zwischen Kultur und Unternehmertum geschlossen, wodurch sich neue und interessante Möglichkeiten und Perspektiven für die Studierenden an der HMTM eröffnen. Die Jury würdigt dabei besonders die hohe Anschlussfähigkeit an die etablierte Startup Szene bei gleichzeitiger Durchlässigkeit in die Studiengänge der HMTM, um die Expertise des Wavelab in Formaten wie „Innovation Teaser“, „Fieldtrips“ für alle Studierenden nutzbar zu machen.

Ziele

Die Kombination aus einem in den Masterstudiengang integrierten „Cultural Entrepreneurship Lab“, dem eng mit dem Institut verbundenen Career Center der HMTM sowie den Angeboten des Wavelab, hat ein dynamisches, inspirierendes und innovationsförderndes Umfeld an der Hochschule geschaffen.

Dieses begünstigt Unternehmensgründungen an einer Kunsthochschule in all ihren Ausprägungen:

  • Gründungen von Künstlerinnen und Künstlern, z.B. als Soloselbständige/ Einzelgründungen
  • klassische Unternehmensgründungen, z.B. Agenturen, Labels oder Tonstudios
  • skalierbare, technologiebasierte Startups

Diese verschiedenen Bausteine der Gründungskultur in der KuKW zu vereinen, ganzheitlich zu
denken und Räume zu schaffen, in denen sich Denkweisen, Kreativität und unterschiedliche
Skillsets gegenseitig inspirieren, war und ist die Vision von Prof. Lausberg und seinem Team.

Darüber hinaus hat sich das Wavelab zum Ziel gesetzt, unternehmerisch geprägten Innovationen und das Wissen um innovative Technologien für die Kultur in Bayern, insbesondere in den Bereichen Musik, Kunst, Film und Darstellende Kunst, zugänglich und erlebbar zu machen. „Digitalisierung“ als Ziel der Kulturinstitutionen in Bayern kann mit den im Wavelab angesiedelten Produkten im Bereich KI, XR/AR/VR, Metaversewelten oder Data Sience erlebbar und für Kulturbetriebe zugänglich gemacht werden.

Erfolge

Prof. Lausberg ist es in seiner Rolle als Schnittstelle zwischen Institutsleitung, Transferbeauftragter der HMTM und Gründer des Wavelab gelungen, das Programm des Innovationslabors und Gründungszentrums Wavelab immer stärker in der HMTM zu verankern. Die Expertise des Wavelab wird in Formaten wie „Innovation Teaser“, „Fieldtrips“ und „Workshop“ für die Lehre angefragt. Die Teilnehmenden der Formate im Wavelab werden zwar nicht nur, aber im Fokus über den erweiterten Kreis der HMTM gespeist.

So waren bisher bei den Workshop-Formaten rund um neue Technologien für die Kultur- und Kreativwirtschaft rund 400 Teilnehmende und bei den inspirierenden „Art&Tech Talks“ rund 1.300 Zuhörende (+800 Aufrufe/Aufrufe auf YouTube). Es gab 80 Coachings für Studierende/Gründer aus Musik, Kunst und Medien mit Bezug zu neuen Technologien (diese meist extern) sowie 15 Vernetzungsformate für junge Musiker und Kreative mit Technologieexperten und Digitalisierungsspezialisten. Im Incubatorprogramm wurden bisher 12 Tech-Startup-Teams  gefördert (vier Durchgänge mit je drei Teams für sechs Monate).

Bewerbungsvideo

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Weitere Informationen

Janina Amendt
HOCHSPRUNG – Das bayerische Entrepreneurship-Netzwerk
Projektleitung
Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München
Tel.: 089 /218072235
presse@möglichmacher-bayern.de

Martina Bischoff
BayZiel – Bayerisches Zentrum für Innovative Lehre
Kommunikation Geschäftsbereich Praxis und Transfer
Atelierstr. 1, 81671 München
Tel.: 089 /202054032
presse@möglichmacher-bayern.de